25 Ernährung als Medizin Ente süß-sauer, Hähnchenspieße mit Saté-Sauce oder Bami Goreng stehen beim Chinesen nebenan ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Gäste. Dabei handelt es sich zweifelsohne um sehr schmackhafte Gericht. Aber: Mit der traditionellen chinesischen Küche hat das nur noch am Rande zu tun. Denn die dreht sich nicht darum, welche Ge- würze den durchschnittlichen Gau- men erfreuen – sie basiert auf den Er- kenntnissen der traditionellen chine- sischen Medizin, die immer nach dem Gleichgewicht des Yin und Yang strebt. Und dazu gehört eine ausgewogene Ernährung, die den Energiefl uss im Körper nicht stört, also eben das Yin und Yang im Einklang hält und die Gesundheit schützt. Ernährung und Elemente Die Ernährungslehre der traditionel- len chinesischen Medizin, kurz TCM, orientiert sich an den fünf Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Diese sollten in den Gerichten, die man täglich zu sich nimmt, möglichst alle vorhanden sein. Holz deckt zum Beispiel saure Geschmacksrichtungen wie Essig oder Zitrone ab und sollte deshalb nur in geringen Mengen vor- kommen. Das Element Metall steht für Schärfe und für Lebensmittel wie Zwiebeln, Ingwer oder Pfeffer. Erde hingegen ist süßlich und, lauwarm verzehrt, sehr magenverträglich. Doch mit dem Einsetzen aller fünf Elemente im täglichen Speiseplan ist es nicht ge- tan. Wer TCM-konform leben möchte, sollte sich intensiv einlesen und even- tuell auch den Hausarzt um Rat fra- gen. Denn richtig praktiziert, kann diese Ernährungsform bei der Ge- wichtsabnahme helfen und dazu bei- tragen, ein besseres Körpergefühl zu entwickeln. Aber es kommt eben da- rauf an, die Elemente in ein ausgewo- genes Verhältnis zu bringen. Und auf eine ganze Menge mehr. Alles im Einklang Zum Beispiel darauf, das Essen in ru- higer Umgebung zu genießen, die Speisen gründlich zu kauen und nicht vor oder während der Mahlzeit zu trinken. Außerdem sollte man geregel- te Essenszeiten festlegen – allein das kann im hektischen Alltag zur Heraus- forderung werden. Aber es kann sich lohnen. Zumindest aber trägt diese Art der Ernährung dazu bei, das Essen wieder bewusst zu genießen und Ge- schmacksrichtungen intensiv zu spü- ren. Und allein das ist in unserer schnelllebigen Zeit doch auch schon mal viel wert, oder?